ETU Cross-Europameisterschaft Schluchsee

Eine Woche nach dem sehr unerwarteten Erfolg in Genf mit der Bronzemedaille in meiner AK stellte ich mich bereits der nächsten Herausforderung. Der Cross EM in Schluchsee über 1.5 km schwimmen, 30 km Mountainbiken und einem abschliessenden 10 km Crosslauf.

Schon seit langem wollte ich mal wieder einen Crosstriathlon absolvieren und so entschied ich mich neben Genf für einen Startplatz an der Heim-EM bei der DTU zu bewerben. Nach meinem Radcrash in 2014 fand ich ausserdem immer mehr Gefallen am MTB fahren und war im Herbst, Winter und Frühjahr eher auf Feldwegen als auf asphaltierten Strassen unterwegs. Grosse Erwartungen hatte ich allerdings keine, da die MTB Spezialisten leistungsmässig und auch technisch mehrere Klassen besser sind als ich.

Das Schwimmen lief erneut sehr gut, ich befand mich in der ersten grossen Gruppe der Amateure. Allerdings konnten sich einzelne Athleten nach vorne absetzen. Da in diesem Rennen alle Amateure zusammen starteten wurde das Rennen für mich recht unübersichtlich. An ungefähr 5. Gesamtposition kam ich schliesslich auf dem Wasser und machte mich gleich auf den beschwerlichen Weg zur Wechselzone. Der erste Wechsel war sehr ungewohnt, da ich die MTB Schuhe schon am Wechselplatz anziehen musste. Die 30 km lange MTB-Strecke war auf zwei 15 km Runden aufgeteilt. Technische Passagen wechselten sich mit sehr einfachen Feldwegen ab. Insgesamt sicher keine sehr anspruchsvolle Strecke. Es war für mich doch sehr beeindruckend, wie und an welchen Stellen ich teilweise überholt wurde :-P. Als durchschnittlicher Biker habe ich mich auf diese Situation schon im Vorfeld eingestellt. Und so wurde ich auch von recht vielen Kollegen überholt, war aber trotzdem mit meiner MTB Leistung sehr zufrieden. Kurz vor dem zweiten Wechsel hatte ich ein kleines Malheur als ich mir beim Überqueren eines Baumstammes den Lenker in die Weichteile rammte. Dieser Schmerz sollte mich dann auch noch bis zu Beginn der Laufstrecke begleiten…

Die Laufstrecke bestand aus 4 sehr anspruchsvollen Runden mit jeweils gut 2.5 km. Im ersten steilen Anstieg merkte ich sofort, dass ich wieder sehr gute Laufbeine hatte. Ich orientierte mich nach vorn und konnte ständig Leute wieder einholen, die mich zuvor auf dem MTB überholt hatten. So arbeitete ich mich Runde für Runde auch Platzierungstechnisch vor, ohne allerdings zu wissen wo genau ich mich befand. Die harte Laufstrecke mit kurzen, steilen Passagen und vielen Wurzeln kam mir sehr entgegen. Auf den letzten abfallenden 500 m versuchte ich nochmals alles rauszuholen und konnte noch einen Platz in der Gesamtwertung gut machen. Mit zahlreichen Wadenkrämpfen erreichte ich mit schnellster Laufzeit aller Amateure den 7. Gesamtplatz und konnte in der Altersklasse 30-34 die Silbermedaille gewinnen – erneut total unerwartet.

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